Manchmal muss man die Dinge in der selben Sprache übersetzen, damit die Menschen sie verstehen.
Eine iberische Ehe - Drama in 3 Akten
Nennen wir ihn Alonso und sie Núria. Ihre Familien kannten sich schon lange - manchmal waren sie gut, manchmal schlecht miteinander. Es war klar, dass Alonso und Núria irgendwann heiraten würden und 1978 war es soweit. Es war keine Liebesheirat, es war was es war.
In den ersten Jahren gewöhnte man sich aneinander, ging zusammen aus und feierte Feste. Doch wenn Alonso zum Stierkampf ging, besuchte Núria ihre Famlie und plauderte in der Sprache ihrer Vorfahren, die Alonso nicht besonders mochte.
Beide hatten eine Arbeit, ein gemeinsames Konto. Manchmal war er,
manchmal sie erfolgreicher, mit dem was sie taten. Alonsos Familie fand,
dass er ihr zu viel Freiheit liesse und Alonso ging zur Bank und liess
das Konto auf sich überschreiben. Nun musste sie fragen, wenn sie Geld
brauchte, musste begründen wofür. Es nervte sie, dass Alonso ständig
Geld für unsinniges Zeug ausgab, während sie immer mehr haushalten
musste. Sie machte das Licht an, er machte es aus. Aus Unbehagen wurde
Unfrieden.
Nach fast 40 Jahren Ehe war das Verhältnis schliesslich so angespannt, dass sie es nicht mehr aushielt. Mit der Unterstützung ihrer Familie und ihrer Freunde beschloss sie, sich endgültig scheiden zu lassen. Sie hatte oft versucht, mit ihm darüber zu sprechen, aber er hatte geschwiegen und sie mit Missachtung gestraft. Wenn er überhaupt was sagte, drohte er. Schliesslich war er es, auf dessen Namen Wohnung und Konto liefen. Und zur Heirat gezwungen hatte er sie auch nicht. Doch ihr Entschluss war stark und ihre Ansichten in so vielem so unterschiedlich, dass sie keinen anderen Weg mehr sah.
Doch als sie ihre Sachen zusammen packte, kam er nach Hause und zögerte nicht, auf sie einzuschlagen und ihr alles aus der Hand zu reissen, was für ihr neues Leben bestimmt war. Es fiel kein Wort, nur Hiebe. Sie war völlig entsetzt über soviel Gewalt und war sich doch sicherer als zuvor, dass sie nie mehr mit ihm zusammen leben könne.
Die nächsten Tage und Monate waren entsetzlich. Lange Monate sperrte er sie ein und nahm ihr den Wohnungsschlüssel ab. Er, nur er, würde bestimmen. Das sagte er pausenlos. Doch eines Tages, als er das Türschloss nicht kontrolliert hatte, haute sie einfach ab. Weit weg, nach Brüssel, wo sie sich einigermassen sicher empfand. Klar, auch dort würde er nach ihr suchen und alles tun, damit sie zu ihm zurückkehren müsse.
Und jetzt frage ich euch: würdet Ihr Núria wirklich guten Gewissens raten, wieder zurückzugehen. Sich nicht scheiden zu lassen und mit Hilfe seiner Freunde einen Weg zu suchen, der das traute Heim wieder möglich macht? Ich nicht.
Visca Catalunya! Lliure!
von Silke Breidenbach
Nach fast 40 Jahren Ehe war das Verhältnis schliesslich so angespannt, dass sie es nicht mehr aushielt. Mit der Unterstützung ihrer Familie und ihrer Freunde beschloss sie, sich endgültig scheiden zu lassen. Sie hatte oft versucht, mit ihm darüber zu sprechen, aber er hatte geschwiegen und sie mit Missachtung gestraft. Wenn er überhaupt was sagte, drohte er. Schliesslich war er es, auf dessen Namen Wohnung und Konto liefen. Und zur Heirat gezwungen hatte er sie auch nicht. Doch ihr Entschluss war stark und ihre Ansichten in so vielem so unterschiedlich, dass sie keinen anderen Weg mehr sah.
Doch als sie ihre Sachen zusammen packte, kam er nach Hause und zögerte nicht, auf sie einzuschlagen und ihr alles aus der Hand zu reissen, was für ihr neues Leben bestimmt war. Es fiel kein Wort, nur Hiebe. Sie war völlig entsetzt über soviel Gewalt und war sich doch sicherer als zuvor, dass sie nie mehr mit ihm zusammen leben könne.
Die nächsten Tage und Monate waren entsetzlich. Lange Monate sperrte er sie ein und nahm ihr den Wohnungsschlüssel ab. Er, nur er, würde bestimmen. Das sagte er pausenlos. Doch eines Tages, als er das Türschloss nicht kontrolliert hatte, haute sie einfach ab. Weit weg, nach Brüssel, wo sie sich einigermassen sicher empfand. Klar, auch dort würde er nach ihr suchen und alles tun, damit sie zu ihm zurückkehren müsse.
Und jetzt frage ich euch: würdet Ihr Núria wirklich guten Gewissens raten, wieder zurückzugehen. Sich nicht scheiden zu lassen und mit Hilfe seiner Freunde einen Weg zu suchen, der das traute Heim wieder möglich macht? Ich nicht.
Visca Catalunya! Lliure!
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