Montoro übt Druck auf die katalanische Regierung mit einer Hexenjagd gegen Hunderte von Anwälten, Journalisten und Unternehmen aus
Vilaweb veröffentlichte am 6. März 2018 auf Katalanisch den Artikel "Montoro pressiona la Generalitat amb una cacera de bruixes contra un centenar de juristes, periodistes i empreses", in dem eine neuerliche Intervention des spanischen Finanzministerium aufgezeigt wird, der Generalität von Katalonien die Veruntreuung von öffentlicher Geldern nachzuweisen. Hier findest du unsere deutsche Übersetzung.
Montoro übt Druck auf die katalanische Regierung mit einer Hexenjagd gegen Hunderte von Anwälten, Journalisten und Unternehmen aus
Er versucht die katalanische Abteilung für Rechtsmittel und Erstattungen dazu zu zwingen, seine Befugnisse zu überschreiten, indem er Untersuchungen gegen sie alle der Unabhängigkeitsbefürwörter fordert
Nach der Festellung, dass die katalanische Regierung kein
Geld in dem Referendum vom 1. Oktober ausgegeben hatte, scheint das spanische
Finanzministerium einen neuen Weg suchen zu wollen, die Regierung zu
beschuldigen und eine hypothetische Anklage der Veruntreuung öffentlicher
Gelder herzustellen. Die katalanische Abteilung für Rechtsmittel und
Erstattungen erhielt gestern eine direkte Bedrohung vom Staatssekretär für
Finanzen, José Enrique Fenández de Moya Romero, dass sie alle Zahlungen und Rechnungen
untersucht, die an eine Reihe von Hunderten aufgelisteten Juristen, Unternehmen
und Journalisten, die nicht nur von der Regierung sondern auch von allen davon
abhängigen Organisationen getätigt wurden. Die Generalintervention hat eine
Kopie an alle öffentlichen Einrichtungen der katalanischen Regierung
übermittelt, damit sie diese Informationen erfasst bzw. versicht, dass sie diese
nicht haben.
In dem für Vilaweb zugänglichen Schreiben ordnet die
spanische Regierung die Abteilung an, dass sie die gesamte Dokumentation vor
dem 12. März, 10:00 zur Verfügung stellen müsse und droht Folgendes an:
"eine mögliche Verletzung wird an den zuständigen Behörden für die Zwecke
der Forderung von eventuellen persönlichen Haftungen berichtet".
Eigentlich hatte diese Abteilung schon am 20. Februar auf einer anderen
ähnlichen Forderung des spanischen Ministeriums geantwortet und dabei darauf
hingewiesen, dass sie dafür nicht zuständig sei, die angeforderte Information
zu ermitteln, so wie es im katalanischen Gesetzt für das öffentlichen Haushalt
steht. Die spanische Regierung sagte in dem Schreiben, dass der Befehl, der die
Intervention der katalanischen Regierungsfinanzen im Jahr 2015 gerechtfertigte,
wohl als Genehmigung gilt, dies zu tun. Auf diese Weise versucht die spanische
Regierung ein Ministerialerlass über die Bestimmungen eines Gesetzes des
Parlaments geltend zu machen.
Zusätzlich zu dieser Unregelmäßigkeit wird die Forderung auf
Grund ihrer ideologischen Eigentümlichkeit auffällig, denn sie richtet sich an
Organisationen, Unternehmen und Einzelpersonen wegen ihrer
Unabhängigkeitsideologie. Die spanische Regierung will über jeglichen
getätigten Zahlungen und Rechnungen an folgenden Unternehmen ab dem Jahr 2015
bis heute verfügen: den Arbeitgebern Oriol Soler, das Unternehmen Mediapro, dem
Verlag "Ara" und seinen Herausgeber Fernando Rodés sowie einige deren
Journalisten wie Antoni Bassas, Toni Soler und Xavier Bosch; das Unternehmen
Batabat, Ara Llibres, die Herausgeberin von Sapiens Publikationen unter weitere.
Konkret wird verlangt "eine Kopie der gesamten Unterlagen, Berichte,
Entwürfe zu empfangen und / oder erstellte Rechnungen, zusätzlich zu jeder
geleisteten Zahlung aus jeglichem öffentlichen Organ, Organisation oder Stelle
der katalanischen Regierung. Dabei sollen alle in diesen Vorgehensweisen
beteiligten Beamten, öffentlichen Mitarbeiter oder Führungskräfte identifiziert
werden".
Verfolgung von Juristen und Professoren
Die Verfolgung geht noch weiter: es wird auf von Professoren
und Juristen durchgeführten Publikationen, Konferenzen und Veranstaltungen
gezielt, die mit der Unabhängigkeitsideologie sympathisiert bzw. den Prozess
der Unabhängigkeit von Katalonien analysiert haben. "Die Zahlungen für
alle aufgeführten Zuschüsse, Artikel und Kapitel, die auf Kosten der Mitteln
der katalanischen Regierung und des Untersuchungsinstituts für Selbstverwaltung
liefen, müssen identifiziert werden". Und es erwähnt Dutzende von
Projekten, alle im Zusammenhang mit Analysen, Gedanken und Überlegungen zur
Selbstverwaltung, der internen EU Erweiterung, Selbstbestimmungsprozessen usw.,
die von Gelehrten wie Joan Ridao, Josep Costa, Gemma Geis geschrieben worden
sind.
Weiter wird die Überprüfung der Sonderausgabe der
katalanischen Zeitung für öffentliches Recht, die dem Unhabhängigkeitsprozess
Kataloniens gewidmet wurde, verlangt und führt alle Kapitel im Detail auf, die
unter anderem von Joan Ridao, Ferran Requejo und Alain-G. Gagnon geschrieben
wurden.
aus dem Katalanischen von Eva
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