Nous Republicans werden Briefe mit Botschaften von Menschen aus Katalonien in verschiedenen Sprachen veröffentlichen. Diese sollen im Postkartenformat an Touristen verteilt werden.
Wir haben die Anfrage erhalten, diese Briefe ins Deutsche zu übersetzen. Im Rahmen dieser Kooperation findest du hier den dritten Brief von Sergi, dem Partner von Anna.
Seit einiger Zeit verfolge ich schon die Erzählungen von
Menschen, die nicht aus Katalonien stammen, sich aber trotzdem für eine
katalanische Republik aussprechen. Es hat mich sehr berührt, diese Geschichten
zu lesen und möchte gerne auch meine Eigene schildern. Es ist die Geschichte
eines Ex-Legionärs, der sich nun für die Republik einsetzt.
Meine Mutter ist Katalanin und mein Vater stammt aus Cartagena (dies liegt bei
Murcia) und ich bin ich aufgewachsen in Hospitalet de Llobregat/ Barcelona.
Mein Vater kam bereits als Kind nach Barcelona und obwohl kein gebürtiger
Katalane, war er es, der zur Verwunderung aller, außerhalb seines Zuhause am
meisten katalanisch sprach.
Er wurde später Polizist in Barcelona und wählte die PP. Ich
dagegen war als junger Mann eher rebellisch und ich hasste es wie mein Vater
dachte. Es kam der Tag an dem ich zum Militär musste, was ich als Chance sah von zu
Hause weg zu gehen, somit widersetzte ich mich überhaupt nicht dagegen. Zuerst wurde ich nach Saragossa geschickt, doch auch nach über einer Woche gab
es noch keine Kleidung für uns. In diesen Tagen tauchte eine Einheit der Legion
in der Kaserne auf und ich bat darum mich Ihnen anzuschließen und ging mit
ihnen nach Ceuta. Da wir zu Hause auch nie viel Geld übrig hatten, kam mir das
ebenfalls sehr gelegen.
Als normaler Soldat erhielt man 2500 Peseten, und in
der Legion 27.000 Peseten im Monat. Ich war jung, wollte weg von Zuhause und
Spaß haben.
Der Gehirnwäsche war beträchtlich, aber nach 9 Monaten machte ich meinen
Abschluss und ging zurück nach Barcelona. Ich fand Arbeit als Kellner im
Olympia-Hafen, das war 1994. Eines Tages sah ich, dass die Mossos d’Esquadra
neue Beamte suchten und bewarb mich. In den schriftliches Tests 1997 fiel ich
ausgerechnet in Katalanisch durch und ärgerte mich maßlos. Kurz darauf legte
ich die Prüfung für METP ab.
METP bedeutet: Militär - Beschäftigung - Truppe -
Professional
Ich ging zu den Fallschirmjägern in Jabali Nuevo, aber nach 3 Monaten bat ich
um die Versetzung zur Legion in Melilla und unterschrieb für 18 Monate.
Dort traf, um ein einfach zu sagen, auf die falschen Leute, was mir zum
Verhängnis wurde...
Ich fiel in ein bodenloses Fass genannt Drogen, Lügen, Diebstahl, Raub,
Missbrauch ... ich verwandelte mich in ein seelenloses Etwas, es kam sogar soweit,
dass ich zwischenzeitlich 1 Jahr im Militärgefängnis verbrachte wegen
Gewalttätigkeit gegenüber Menschen anderer Ethnien und Kollegen ... ich fiel in
ein so tiefes dunkles Loch, aus ich ich nie gedacht hätte, jemals wieder
herauszukommen.
Ich benahm mich so schlecht, dass das Militär mich für
ungeeignet erklärte und meinen Vertrag nicht verlängerte. So ging ich im Jahr
2000.
Zurück nach Katalonien war es schwer nach all dem Erlebten wieder Fuß zu
fassen. Immer noch hing ich sehr an den Drogen, aber im sozialen Miteinander
fand ich mich langsam besser zurecht.
Mit kleinen Gelegenheitsjobs verdiente ich mir meinen Leben, und ein Jahr nach
meiner Rückkehr, traf ich ein wunderbares Mädchen, das mir endgültig aus der
Dunkelheit geholfen hat.
Gemeinsam ließen wir die Parties, Drogen und all die Exzesse hinter uns. Nun
sind 16 Jahre sind vergangen, und wir sind immer noch zusammen.
Im Laufe meines Lebens haben ich Menschen verschiedenster Religionen, Rassen
und Überzeugungen kennengelernt und habe gemerkt, dass #Empathie die wichtigste
Zutat ist die um uns alle miteinander zu verstehen.
Das Leben hat mich gelehrt, dass trotzdem jeglicher unterschiedlicher
Ansichten, Glauben oder Gewohnheiten, gibt es am Ende doch nur eine einzige Rasse auf der Erde, ich will damit sagen,
wir alle sind Menschen. Der Punkt ist, dass, seitdem ich zurück kam, bin ich
Wähler der ERC, da ich glaube, dass die katalanische Republik eine Lösung für
viele unserer Probleme sein kann.
Sergi
aus dem Katalanischen von Daniel K.
Meine Mutter ist Katalanin und mein Vater stammt aus Cartagena (dies liegt bei Murcia) und ich bin ich aufgewachsen in Hospitalet de Llobregat/ Barcelona. Mein Vater kam bereits als Kind nach Barcelona und obwohl kein gebürtiger Katalane, war er es, der zur Verwunderung aller, außerhalb seines Zuhause am meisten katalanisch sprach.
Ich ging zu den Fallschirmjägern in Jabali Nuevo, aber nach 3 Monaten bat ich um die Versetzung zur Legion in Melilla und unterschrieb für 18 Monate.
Dort traf, um ein einfach zu sagen, auf die falschen Leute, was mir zum Verhängnis wurde...
Ich fiel in ein bodenloses Fass genannt Drogen, Lügen, Diebstahl, Raub, Missbrauch ... ich verwandelte mich in ein seelenloses Etwas, es kam sogar soweit, dass ich zwischenzeitlich 1 Jahr im Militärgefängnis verbrachte wegen Gewalttätigkeit gegenüber Menschen anderer Ethnien und Kollegen ... ich fiel in ein so tiefes dunkles Loch, aus ich ich nie gedacht hätte, jemals wieder herauszukommen.
Zurück nach Katalonien war es schwer nach all dem Erlebten wieder Fuß zu fassen. Immer noch hing ich sehr an den Drogen, aber im sozialen Miteinander fand ich mich langsam besser zurecht.
Mit kleinen Gelegenheitsjobs verdiente ich mir meinen Leben, und ein Jahr nach meiner Rückkehr, traf ich ein wunderbares Mädchen, das mir endgültig aus der Dunkelheit geholfen hat.
Gemeinsam ließen wir die Parties, Drogen und all die Exzesse hinter uns. Nun sind 16 Jahre sind vergangen, und wir sind immer noch zusammen.
Im Laufe meines Lebens haben ich Menschen verschiedenster Religionen, Rassen und Überzeugungen kennengelernt und habe gemerkt, dass #Empathie die wichtigste Zutat ist die um uns alle miteinander zu verstehen.
Das Leben hat mich gelehrt, dass trotzdem jeglicher unterschiedlicher Ansichten, Glauben oder Gewohnheiten, gibt es am Ende doch nur eine einzige Rasse auf der Erde, ich will damit sagen, wir alle sind Menschen. Der Punkt ist, dass, seitdem ich zurück kam, bin ich Wähler der ERC, da ich glaube, dass die katalanische Republik eine Lösung für viele unserer Probleme sein kann.
Sergi
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