Spiel auf Zeit, Fake-News und das Internet

Das Foto stammt von unserem Reporter aus Barcelona.
Es ist vom 31.10.2017
Schon gestern hatten wir als Solidaritätscomité Katalonien große Probleme damit gesicherte Informationen herauszugeben. Das Netz quoll vor Fake-News und Propaganda nahezu über, wenn man nach frischen Informationen aus Katalonien suchte.

Unsere Hangouts-Chats liefen auf Hochtouren, während wir versuchten die Informationskanäle, die durch unsere bisherige Arbeit entstanden waren, nach Nachrichten zu durchforsten. Wir arbeiten mit unseren Listen auf Twitter, die allerdings durchaus noch ordentlich Pflege gebrauchen könnten.

Wie funktionieren diese Listen? Es sind Accounts, die Informationen aus Spanien oder Katalonien twittern. Sie sind einsortiert in Listen, je nach ihrer Glaubwürdigkeit und ihrem Themengebiet. Je hierarchischer ein Account, bzw. die Gruppe, die dahinter steckt, ist, desto unglaubwürdiger sind die Nachrichten, da sie von einer Menge Menschen zum persönlichen Machterhalt oder Machtausbau benutzt und verändert werden können.
So kam es, dass die beiden großen Twitter-Accounts der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung am 30.10.2017 nichts darüber berichteten, dass sich Puidgemont in Belgien aufhielt.

Je basisdemokratischer die Strukturen sind, von denen die Infos kommen, umso sicherer und seriöser sind sie. Warum? Weil eine basisdemokratische Struktur kein Interesse an Herrschaft hat und dementsprechend kein Interesse an Manipulation von Nachrichten zu eigenen Zwecken. Für uns wurde noch einmal deutlich, wie wichtig unsere Strukturen sind und wie wichtig es ist, viele, unabhängige Quellen zu haben, von denen man seine Informationen bezieht.

Umso glücklicher sind wir euch heute eine freudige Nachricht überbringen zu können. Nicht nur wächst unser Kollektiv beständig weiter und es melden sich jeden Tag Leute, die sich einbringen wollen. Wir haben nun auch den ersten Live-Reporter aus Barcelona, der für das Solidaritätscomité Katalonien tätig ist. Er wird uns seine Einschätzungen, frische Links und Infos über einen Hangouts-Chat schicken, in dem wir auf englisch kommunizieren.

Außerdem hat er die Zugangsdaten für den Solidaritätscomité Katalonien Account bei Google bekommen und wird seine Fotos und Videos direkt über die Photos App von Google in unseren Account hochladen. Parallel dazu kommen die Infos aus dem Chat und so können wir als Kollektiv sofort alles verwenden, bearbeiten und die Informationen auf Deutsch zur Verfügung stellen.

Unser YouTube Kanal steht auch schon und wartet ebenfalls auf Menschen, die sich einbringen und Videos schneiden, aus dem Material im Netz und von unseren Reportern.

Auch der Twitter-Account wächst beständig und viele Leute schicken uns Informationen über Direktnachrichten oder per Tweet. Wir versuchen alles so schnell wie möglich zu prüfen, zu beantworten und weiter zu verbreiten, aber wir sind immer noch sehr wenige, wie ihr erkennen könnt, wenn ihr unsere Visitenkarte mit unserem Admin-Kollektiv besucht.

Deshalb würden wir uns freuen, wenn ihr euch bei uns meldet und euch in die Organisation vom Solidaritätscomité Katalonien einbringt.

Gemeinsam sind wir stark!

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